Die kleine Insel Hestholm ist eine Verlängerung an der östlichen Schleiseite der Halbinsel Reesholm. das umliegende unterwassergebiet ist als sehr flach anzusehen, ragt aber immerhin ca. 300 weit in das Becken der Großen Breite hinein und erstreckt sich bis an das Fahrwasser heran. Bekannt wurde das Gebiet nach der Auffindung des Bollwerkes zur Sicherung und Absperrung des Schleistromes durch die Wikinger. Heute steht das ganze Gebiet unter Naturschutz.
Kieholm oder Liebesinsel
Mitten im Schleistrom liegt die Insel Kieholm, etwa südöstlich von der Ortschaft Goltoft gelegen, und nördlich der Königsburg. Die Insel besteht aus festem
Schutt aus der Eiszeit. Sie wird vom Festland der Schwansener Seite durch einen etwa 5 m tiefen Graben und von der westlichen Festlandseite durch die Fahrrinne mit einer
natürlichen Tiefe von 6 – 8 m getrennt. Die Insel Kieholm ist mit einem dichten, aber kargem Krüppelbaumbestand bewachsen. Die Insel wurde durch eine Sage bekannt. Im Jahre 1250 residierte gerade
Herzog Abel auf der Jürgensburg die auf der Möweninsel vor Schleswig stand. Sein Bruder, Erich Plogpennig, herrschte als König in Dänemark. Neid und Abgunst schürte zu immer neuen Gehässigkeiten
zwischen ihnen. Weil Abel schließlich seinem Bruder unterlag, schworen beide dauerhafte Freundschaft und Brüderlichkeit.
Weil die Holstengrafen das von den Dänen besetzte
Rendsburg angriffen, eilte der Dänenkönig herbei und besuchte am 7. Aug. 1250 seinen Bruder Abel auf der Möweninsel. Abel allerdings nahm seinen Bruder gefangen und ließ ihn nach Missunde segeln
wo Gudmundsen den König auf der Insel "Kiepholm" oder "Badstave" erschlug nachdem der König bei einem Priester beichtete. Gudmundsen beschwerte den Leichnam mit
Ketten und versenkte ihn im Schleiwasser. So wurde Abel doch noch König von Dänemark. Die Sage bringt die wenig unterhalb von Missunde befindliche Kapelle "zum finsteren Stern" (finis terrae) mit
Erichs Tod in Beziehung. Nach einigen Angaben soll von dort der Priester geholt worden sein. Nach anderen Erzählungen errichtete man dort die Kapelle zum Gedächtnis an des Königs tragisches Ende.
Abel wurde am 29. Juni 1252 von einem Friesen bei Oldenswort das Haupt mit dem Schwert abgeschlagen. Seit dieser Zeit findet Abel in der Unterwelt keine Ruhe.
Lindholm bei Lindaunis
Um das Jahr 1415 ließ der Dänenkönig Erich von Pommern gegenüber von Stubbe, am anderen Schleiufer der Schlei, die Burg Lindau bauen. Sie sollte wohl als Rückendeckung dienen, falls ein vom Süden kommender Feind die Stubber Burg angreifen sollte. Dazwischen beiden lag mitten in der Schlei die Insel Lindholm.
Sie war um die Mitte des 15. Jh. noch so groß, daß sie dem Stiftsgute Stubbe 2 - 3 Fuder Heu (400 – 750 kg.) einbrachte. Den zweiten Schnitt durften die Stubber Lansten für sich ernten. Dafür zahlten sie jährlich zu "Mariä Geburt" (8. Sept.) vier fette Gänse an den Bischof.
Auf der Stubber Seite stand in der Schlei ein Heringszaun. Das Zinsbuch des Bischofs vom Jahre 1509 gibt an, dass der Bischof vier "Hamentune in dem Slyge" hatte.
Vor allem Segler fürchten diese Untiefe, saßen doch immer wieder einige von ihnen mit dem Kiel im Schiet. Hierzu kam es auch, daß die Untiefenkennung nicht richtig platziert war. Die genaue Position ist 9o, 47‘, 55‘‘ Ost und 54o, 34‘, 15‘‘ Nord, oder nach den Örtlichkeiten ist sie so zu finden: sie ist nördlich der Bullenkoppel im östlichen Jahnsholz, ca. 360 M vom Ufer entfernt, genau dort, wo die Alandsbek in die Schlei fließt.
Noch im 17. Jh. waren es 3 verschieden große Inseln. Meyer hat sie in seinem Schleiatlas von 1642 mit Klein- und Groß Lindholm benannt und eingezeichnet.
Klein Lindholm maß in Ost- Westrichtung etwa 36 Ruten (170 m), die Nord- Südausdehnung 20 Ruten (95 m). Die größere Insel war Klein Lindholm. Sie maß in west- östlicher Richtung noch 16 Ruten (76 m) und war 4 Ruten (19 m) breit. Die Kleinster der Inseln maß etwa 4 mal 8 Ruten (19 und 38 m). Im Jahre 1874 war nur noch Gr. Lindholm mit einer Länge von 114 m vorhanden (= 0,3821 ha), 1935 war sie geschrumpft auf 8 – 10 Meter.
Südwestlich von Stubbe liegt "Alandsbek", hier standen einst ein paar Katen. In den letzten Jahren graste immer eine Kuh auf der Insel.
Der Untergang der Insel könnten Strömungsverhältnisse sein oder auch nur der stete Westwind deren Wellen an den Küstenstreifen nagte. Heute ist die "Insel" Lindholm nicht mehr zu erkennen.
Die Sage um den Königstein in der Schlei
Im Jahre 1250 nach Waldemars Tod
( so heißt es in einer alten Sage )
kämpften seine Söhne, König Erich
und Herzog Abel von Schleswig lange miteinander; schließlich fiel Erich in Abels Hand. Dieser ließ seinen unschuldigen Bruder mit Steinen und Ketten beschwert bei Missunde in die Schlei senken. Doch bald stieg die Leiche empor und trieb ans Ufer. Jetzt soll der König unter einem Stein zwischen Loitmark und Arnis an der Schlei begraben sein. Jedes Mal, wenn sich die Nacht jährt, in der er ermordet wurde
und um Mitternacht die Uhr zwölf Mal
schlägt, kehrt der Stein sich um.
Bei Mondlicht und Windstille und ruhiger Schlei soll das Klirren und Klimpern der Eisenketten
auch heute noch zu hören sein.
der Pfeil zeigt auf den stein.
PS. Der Sonnenuntergang ist echt und nicht bearbeitet :) .